Baumangel Fensteranschluss - Einbaufugen zu breit
Einbaufugen sollen nicht zu breit sein, damit ausreichend Dichtheit zwischen Fensterrahmen und Laibung hergestellt werden kann.
So nicht! Der seitliche Fensteranschluss!
Fensterlaibungen sind die, dem Fenster zugewandte Stirnseite des seitlich anschließenden Bauwerkes aus Mauerwerk, Holz, Beton, Naturstein usw.
Fensterrahmen dehnen sich infolge von Temperaturänderungen aus oder ziehen sich zusammen. Dies gilt für den gesamten Rahmen, also innen- und aussenseitig, aber auch dazwischen in unterschiedlicher Ausprägung, etwa durch Sonne, Frost, Schnee, Hagel, Regen, Wind, Schall, Heizung, Luftfeuchte usw. Auch um diese Längenänderung aufzunehmen und flexibel auszugleichen, ohne die Bauteile zu beschädigen, sind Einbaufugen erforderlich.
Gemäß DIN 18202:2019-07 - Toleranzen im Hochbau - Bauwerke - Tabelle 1, die als Regel der Technik anerkannt ist, sind zulässige Abmaße der lichten Fensteröffnung bei Nennmaßbereich
Öffnungen, z. B. für Fenster, Außentüren, Einbauelemente ohne oberflächenfertige Leibungen
- bis 1 m = ± 10 mm
- über 1 m bis 3 m = ± 12 mm
- über 3 m bis 6 m = ± 16 mm
Öffnungen . B. für Fenster, Außentüren, Einbauelemente mit oberflächenfertigen Leibungen
- bis 1 m = ± 8 mm
- über 1 m bis 3 m = ± 10 mm
- über 3 m bis 6 m = ± 12 mm
Auch wenn Fugendichtbänder mit Quellvermögen auch oberhalb dieser Toleranzen am Markt zu erhalten sind, entspricht deren Verwendung in Bauwerksöffnungen dann nicht der DIN 18202 und die Ausführung somit nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik.
Fachleute empfehlen bei Fugenbreiten ≥ 10 mm, dass sich ein Tiefen- zu Breitenverhältnis (t/b) von ≈ 1/2 ergeben und die Fugentiefe soll 6 mm nicht unter- und 18 mm nicht überschreiten.
Nur bei guter Haftung am Untergrund erfüllen Dichtstoffe ihre Funktion. Dazu ist der Glattstrich am Baukörper erforderlich, wenn diese Haftung nicht gewährleistet werden kann. Unebenheiten, Imprägnierungen, Anstriche, Ortschaum beeinträchtigen die Haftung der Dichtstoffe.
